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Hungerstreik der IRA - Einleitung
Am 01. März 1981, anläßlich des 5. Jahrestages der Abschaffung des politischen Status für IRA- und INLA[1]- Gefangene sowie Gefangene der loyalistischen Paramilitärs[2], begannen IRA- und INLA- Gefangene des Gefängnisses Long Kesh[3] zur Durchsetzung ihrer Forderung nach Wiedereinführung des politischen Status[4] einen unbefristeten Hungerstreik.
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[1] Die INLA (Irish National Liberation Army) konstituierte sich infolge der Spaltung der IRA/ Sinn Féin (1969) in Official IRA/ Sinn Féin und Provisional IRA/ Sinn Féin. 1975 spaltete sich die IRSP (Irish Republican Socialist Party; politischer Flügel der INLA)/ INLA von den Officials ab, weil sie die nationale Frage gleichberechtigt neben der Klassenfrage sahen. Die Provisional IRA/ Sinn Féin, die bis heute ‘die’ IRA/ Sinn Féin darstellt, war zu diesem Zeitpunkt noch sehr auf die Lösung der nationalen Frage fixiert. Dies sollte sich allerdings mit der Übernahme der Spitzenpositionen durch sozialistisch geprägte Menschen wie Gerry Adams, Martin McGuinness, Alex Maskey u.a. ändern. [2] UDA (Ulster Defence Association) mit deren Untergruppe UFF (Ulster Freedom Fighters) sowie UVF (Ulster Volunteer Force). Andere Kleingruppen sind wegen ihrer geringen Mitgliederzahl im Kontext der politischen Gefangenen nicht erwähnenswert. [3] Long Kesh, oder, offiziell, Her Majesty´s Prison ‘The Maze’, wurde außerhalb Lisburns, bei Belfast, am 19. September 1971 erstmals mit Gefangenen belegt. Das Gefängnis, von der republikanischen Bewegung oft als ‘Concentration Camp’ bezeichnet, wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Royal Air Force Camps errichtet, weil im Zuge der Internierungswelle von Angehörigen der republikanischen Bewegung im August 1971 in den bereits vorhandenen Gefängnissen (das Schiff ‘Maidstone’ im Belfast Harbour sowie Magilligan bei Derry) zu wenig Platz für die Masse der Internierten vorhanden war (vgl. Taylor, S. 105 ff.). Zunächst waren die Gefangenen in Nissenhütten untergebracht, die noch aus dem 2. Weltkrieg stammten. Später wurden die stark maroden Hütten durch Neubauten ersetzt, die in der Form einem ‘H’ ähnelten. Daraus leitet sich der populäre Begriff ‘H- Blocks’ für Long Kesh ab, von dem im Folgenden noch oft die Rede sein wird. Jeder H- Block enthält vier Flügel (die Beine des ‘H’), in denen die Gefangenen, aufgeteilt nach den jeweiligen Organisationen, untergebracht sind. [4] Siehe Kapitel 2. [5] Im Folgenden als ‘sechs Grafschaften’ bezeichnet, da der Begriff ‘Nordirland’ erstens geographisch nicht korrekt ist, da das Staatenkonstrukt Großbritanniens nicht im Norden Irlands, sondern im Nordosten liegt. Der alternativ benutzte Begriff, vor allem seitens der pro- britischen Seite, ‘Ulster’, ist ebenfalls falsch, da die Provinz Ulster nicht nur aus den sechs Grafschaften Armagh, Fermanagh, Derry, Antrim, Tyrone und Down besteht, sondern insgesamt aus neun, wobei Donegal, Monaghan und Cavan zum Gebiet der Republik Irland gerechnet werden. [6] Siehe Kapitel 5. [7] Bobby Sands hatte bereits am Beginn des Streiks eine Vorahnung, was er auslösen könnte, unabhängig von den Forderungen nach Wiedereinführung des politischen Status. So schreibt Danny Morrison (ehemaliger Pressesprecher von Sinn Féin und Schriftsteller) im Vorwort zum ‘Diary of Bobby Sands’: „It would be true to say that he [Bobby Sands] believed the sacrifice of the hungerstrikers´ lives in the absence of the five demands being won could perhaps draw from the Irish people the same response which followed the fatal 1916 Easter Rising- an arousal of nationalism which would seal the fate of British rule in Ireland.“ (‘Diary’, S. 5) Casio Uhren Diesel Uhren Panasonic Camcorder |
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